Uni-Logo
Sektionen
Sie sind hier: Startseite Forschung Publikationen Die Lagerstätte - Silber, Kupfer und Blei
Artikelaktionen

Die Lagerstätte - Silber, Kupfer und Blei

Die Lagerstätte - Silber, Kupfer und Blei

Erzanschliff vom Birkenberg Erzanschliff vom Birkenberg
Erzanschliff mit Kupferkies (1), Fahlerz (2), Bleiglanz (3) und Arsenkies (4) Erzanschliff mit Allargentum (1), Rotgültigerz (2) und Bleiglanz (3)

Wenige hundert Meter westlich der Klosterkirche St. Ulrich quert eine Schar von NNW-SSO streichenden Erzgängen das Möhlintal. Die steil einfallenden Gänge gehören zum Typ der hydrothermalen Blei-Zink-Erzlagerstätten (3). Das Zentrum der Vererzung liegt am Nordabhang des Birkenberges. Die polymetallischen Erze enthalten als nutzbare Wertmetalle Silber, Kupfer und Blei. Insbesondere die Silbergehalte waren Ausgangspunkt für einen umfangreichen Bergbau während des Mittelalters. Silber tritt als Beimengung in Bleiglanz (PbS), in Form silberhaltiger Fahlerze (Tetraedrit Cu12Sb4S13 und Freibergit (Ag,Cu)12Sb4S13) sowie edler Silbererze (Allargentum Ag6Sb, Silberglanz Ag2S, Rotgültigerz Ag3SbS3 und Stephanit Ag5SbS4) auf.

 

 

Pauschalanalysen der Erze
Die Erze vom Birkenberg - Pauschalanalysen (nach Schifer 1999)

Pauschalanalysen an aus dem Haldenmaterial gewonnenen Erzkonzentraten ergaben Silbergehalte von 0,2 bis 1,2 Gew.-%, Kupfergehalte von bis zu 24 Gew.-% und Bleigehalte von bis zu 39 Gew.-%. Wichtigster Silberträger sind hier die Fahlerze (4); diese lieferten - neben Kupferkies als weiterem Kupfermineral - auch das Kupfer. Aufgrund der mineralogischen Untersuchungsergebnisse kann die ehemalige Lagerstätte als ergiebig und relativ silberreich bezeichnet werden. Sie stellte somit eine solide wirtschaftliche Grundlage für den lokalen mittelalterlichen Bergbau dar. Der Abbau wurde bereits im Mittelalter soweit vorangetrieben, dass sich eine spätere Wiederaufnahme offenbar nicht mehr lohnte.

Benutzerspezifische Werkzeuge