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Das Bergbaurevier und die Burg Birchiberg

Das Bergbaurevier und die Burg Birchiberg

topographische Übersicht des Bergbaureviers am Birkenberg
Das mittelalterliche Bergbaurevier am Birkenberg

 

Am Nordabhang des Birkenberges liegt das Zentrum des mittelalterlichen Bergbaurevieres (5); hier ist die ursprüngliche Topographie des Geländes mit Bergbau- und Siedlungsstrukturen stark überprägt. Pingenreihen und Halden sowie teilweise noch offene Tagebaue zeichnen den Verlauf der abgebauten Erzgänge nach. Verebnungsflächen im unmittelbaren Umfeld der Bergbauspuren zeigen ehemalige Arbeits- und Wohnbereiche an. Keramikfunde zeugen von einer intensiven Nutzung dieser Terrassen vor allem während des 13. und 14. Jahrhunderts. Kleinere Schlackenhalden lassen auf die ehemaligen Standorte von Bergschmieden schließen. Die Erzgänge wurden über Schächte und Stollen erschlossen. Besonders ergiebige Bereiche wurden auch übertage abgebaut und haben schluchtartige "Verhaue" hinterlassen.

 Die verschollene Burg Birchiberg (F. Hoch 1887)Im Zentrum des Revieres liegen die noch gut sichtbaren Überreste der im 14. Jahrhundert mehrfach genannten und 1377/78 von den Freiburgern zerstörten Burg "Birchiberg" (... festi Birchiberg ...). Hier befand sich der Sitz der lokalen Bergherren; das Bergregal wurde in dieser Zeit von Mitgliedern der Familie Snewlin ausgeübt. Die Befestigungsanlage am Birkenberghang besteht aus einem in den Fels gehauenen Grabensystem mit rechteckigem Querschnitt, schließt einen Grabenabschnitt mit Vorwall am Hangfuß ein und hat eine Grundfläche von 50 x 60 Metern. Auf der "Burgplattform" sind heute noch Umrisse von Mauerzügen beziehungsweise von einzelnen Bebauungseinheiten zu erkennen. Im Herbst 1998 wurde im Rahmen eines DFG-Projektes mit ersten archäologischen Untersuchungen im Bereich der Burganlage begonnen.

  

Foto: Überreste des Staudamms
Mittelalterlicher Staudamm
über die Möhlin
Keramikfunde vom Birkenberg

  

Auf der Südseite der Möhlin sind im Talgrund noch die Überreste eines mächtigen Staudammes vorhanden, der im Mittelalter für die Versorgung von Förder- und Aufbereitungsmaschinen mit Aufschlagwasser errichtet wurde. Mehrere in Stein gemauerte Fundamente von Häusern am Hang des Birkenberges unterstreichen den Siedlungscharakter des Ensembles ebenso wie das archäologische Fundmaterial, das sich aus Haushaltskeramik, Ofenkacheln, Tonlämpchen, Tonfiguren, Spinnwirteln, Schmiedewerkzeugen, Bergeisen, Glas, Baueisen und Bronzefunden von der Kleidung zusammensetzt.

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